Mag.a Susanna Weninger

Meine Mutter stand noch beim Osterfeuer, als ihre Wehen einsetzten. Und um 1 Uhr nachts war ich dann am Ostersonntag auf dieser Welt. Manchmal muss ich mich ein wenig zügeln, da ich dieses Tempo und Feuer gerne in vielerlei Hinsicht lebe.

Meiner Ausbildung gingen Visionen und Vorahnungen voraus und manchmal kamen plötzlich Wörter und Sätze für andere in meinen Kopf.

Es war oft nicht leicht die Balance zu finden, denn manchmal kamen diese Inputs sehr rasch, ungebremst, ungefiltert und direkt auf mein Gegenüber zu. Ich konnte das alles (noch) nicht beeinflussen und lenken. Es passierte spontan.

Mit Anfang 40 hatte ich dann eine schicksalhafte Begegnung mit einer Frau, die eine Botschaft für mich hatte. Kurz darauf startete ich mit einer schamanischen Ausbildung in Österreich. Danach ging alles recht schnell. Die Botschaft der Geistigen Welt an mich: „Heile, um zu heilen.“.

Während des ersten Jahres hatte ich immer wieder Träume und Visionen von einer Schamanin aus der Mongolei – sie ist eine meiner AhnInnen. Ihr Name bedeutet übersetzt Mondfrau.

Der Ruf der Mongolei wurde immer stärker. Ich wollte unbedingt zu mongolischen SchamanInnen, um dort zu lernen. Dieser Reise folgten weitere zu Schamanen in Nepal und Voodoo-Priestern in Togo und Benin. Ich wollte zu den Ursprüngen, um mein Wissen zu erweitern und in die Arbeit mit meinen KlientInnen einfließen zu lassen. Natürlich ist es wichtig, die erlernten Techniken in der mir bekannten Welt und ihren Zugängen zu integrieren.

Auf einer weiteren Reise in die Mongolei traf ich Enkhee. Zu ihr hatte ich letztendlich das Vertrauen und den Mut für den bisher prägendsten Schritt in meinem Leben. Ich begann, wie eine mongolische Schamanin, meine Seele auf Reisen zu schicken, um meine Ahnengeister in meinen Körper zu rufen.

Enkhee und ihre Familie waren 2018 ein Monat bei mir zu Gast in der Steiermark und ich lernte sehr viel von ihr in dieser Zeit. Wir hatten seither noch einige weitere schöne Begegnungen in der Mongolei und ich durfte bei vielen Ritualen und Zeremonien mitwirken.

Schamanismus ist ein lebenslanges Lernen und Weiterentwickeln, es hört nie auf. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken und in das eigene Leben und Arbeiten zu integrieren. Diesen Weg gehe ich mit Freude, in Liebe und mit großer Achtsamkeit.

Susanna Weninger